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siegener zeitung 1o. märz 2o17

„signal - haus“ als alternative für die philharmonie

das „haus der musik“ sollte nach ansicht der arbeitsgruppe stadtgestalt nicht zwischen löhrtor - gymnasium und kindergarten gebaut werden

die berichterstattungen über den neubau eines philharmonie-gebäudes im zusammenhang mit der villa der adolf-sänger stiftung bereitet unserer gruppe sorgen. wir befürchten, dass hier wieder weichen für schwerwiegende städtebauliche fehlentwicklungen gestellt werden und bitten hiermit die verwaltung innezuhalten und die öffentlichkeit stärker in den entscheidungsprozess einzubinden.

die philharmonie südwestfalen mit ihrer verwaltung und einem proberaum ins stadtzentrum und in die nähe ihrer wirkungsstätten zu holen, ist eine hervorragende idee. jedoch finden wir es fragwürdig, die philharmonie auf dem kindergartenfreigelände zwischen löhrtorgymnasium und kindergarten anzuordnen. ist der kindergarten an dieser stelle abgängig und benötigt dieser oder die schule keine erweiterungsoptionen, wie andere einrichtungen dieser art?

die stadt siegen kämpft die letzten jahre mit dem großstadt-status und hat ihn lediglich künstlich mit erstwohnsitzregelungen für studenten über der magischen zahl von 100.000 halten können. folglich sollte eine zukunftsgerichtete stadtentwicklung die familienfreundlichkeit der stadt fördern. an dieser stelle konkurrieren zwei zukunftsmodelle so miteinander, dass das eine modell die zukunft des anderen in frage stellt. einen solchen zusammenhängenden ort mit zukunft von kindergarten, und gymnasium sollte man deswegen nicht auf diese weise sprichwörtlich verbauen.

die vorgestellte architektur wirft bei uns auch fragen nach der gestalterischen qualität auf. die gebäudeformen scheinen das ergebnis aus zu vielen zwängen zu sein - unterschiedliche nutzungen, freiräume, die einhaltung der gestaltungssatzung. wir können nicht nachvollziehen, dass ein  zuhörerraum gebaut werden soll, von dem angenommen wird, dass dieser nicht benötigt wird. darüber hinaus sind die platzverhältnisse auf dem grundstück so beengt, dass eine angemessene anzahl von stellplätzen keinen platz findet. die anlieferung ist ebenfalls problematisch. ganz wichtig finden wir die frage, was in der adolf sänger stiftung stattfinden soll und wie die geplante büro-nutzung  zum stiftungszweck passen soll?

die mitglieder der arbeitsgruppe stadtgestalt siegen hatten vor kurzem einen gedankenaustausch zu diesem wichtigen thema durchgeführt und unterbreiten der stadt siegen folgenden ganzheitlichen vorschlag zur diskussion und prüfung :
im direkten umfeld des weiß-flickschen grundstücks befindet sich das nahezu leerstehende „signal haus“ in der spandauer straße. dieses könnte ggfls. durch verschiedene veränderungen den erforderlichen platz für die philharmonie schaffen. in den obergeschossen die notwendigen büroräume und im erdgeschoss der probenraum, mit einer öffnung und belebung des angeschlossenen parks. hier kann man sicher gehen, dass die  besucherränge eines probenraums auch tatsächlich genutzt werden. der probenraum könnte sich hier ab und zu dem park öffnen oder auch der park selbst genutzt werden. dass der park hierfür in richtung spandauer straße dichter bepflanzt werden muss, versteht sich von selbst. im gegensatz zu dem derzeit favorisierten konzept wären sogar stellplätze sind in einer tiefgarage vorhanden.

die daraus resultierenden synergien sind vielschichtig, wie die kulturelle belebung des weiß-flickschen grundstücks und einer evtl. außengastronomie durch das haus der siegerländer wirtschaft an stelle von teilen des parkplatzes. das konzept könnte dadurch abgerundet werden, dass der park die adolf sänger stiftung mit einbezieht.  dafür könnte die einbahnstraße in diesem bereich verkürzt werden. die von uns gedachte außengastronomie des hdw läge dann direkt gegenüber der adolf sänger stiftung. in siegen könnte so ein weiteres  städtebauliches juwel entstehen. in der adolf sänger stiftung sollte es dann nicht mehr schwer sein, eine wirklich öffentliche nutzung zu finden.

es gibt kollegen, die erinnern sich an eine vision der stadt siegen, an diesem ort ein theater bzw. konzerthaus zu planen. der damalige entwurf war vom architekten claude paillard.

wie drängen darauf keine übereilten entscheidungen zu treffen – gebaute fehler haben wir in siegen bekanntlich genug – und bitten darum, sich ernsthaft mit unserem vorschlag auseinanderzusetzen.öffentliche diskussionen schaden nicht. der lohn für die damit verbundenen mühen ist eine gediegene lösung mehrerer probleme im städtischen raum und eine öffentlichkeit, die dann hinter den entscheidungen der verwaltung steht!

wir freuen uns, wenn hier ein offener und konstruktiver dialog in gang kommt an dem wir gerne weiter teilnehmen.

offener brief 3. märz 2o17 

an stadtbaurat henrik schumann

aktuelle bauvorhaben bieten den anlass einen konkreten, ersten termin zum gegenseitigen kennenlernen unserer arbeitsgruppe stadtgestalt siegen und ihnen als neuen stadtbaurat unserer stadt kurzfristig ins auge zu fassen.

zu dem artikel „prägende gebäude nehmen formen an“ aus der westfälischen rundschau vom 24. februar 2o17 würden wir uns wünschen, dass die verwaltung bei stadtprägenden bauvorhaben in einen offenen dialog mit den bürgern tritt und die öffentlichkeit nicht nur informell über die städtebaulichen entwicklungen informiert.

die beiden uni-projekte, karstadt-anbau und mensa-neubau sind aus der presse bekannt und entwickeln sich augenscheinlich in die richtige richtung, indem sie von den restriktiven vorgaben der gestaltungssatzung an diesen orten in der art der fassadengliederungen und dachformen abweichen. da sind wir positiver hoffnung auf ansprechende lösungen, wie zum beispiel der gelungene bibliotheksanbau am unteren schloss.mit dem neuen projekt der stadt siegen, die philharmonie südwestfalen mit ihrer verwaltung und einem proberaum ins stadtzentrum und in die nähe ihrer wirkungsstätten zu holen, ist eine hervorragende idee. jedoch finden wir es fragwürdig, die philharmonie auf dem spielplatz des kindergartens zu platzieren. ist der kindergarten an dieser stelle abgängig oder/und benötigt dieser keine erweiterungsoptionen, wie andere einrichtungen dieser art?

zweitens, die vorgestellte architektur wirft bei uns auch fragen nach der gestalterischen qualität auf. die gebäudeformen scheinen das ergebnis aus zu vielen zwängen zu sein – unterschiedliche nutzungen, abstandsflächen und zu guter letzt die einhaltung der gestaltungssatzung. und was genau findet dann in der adolf sänger stiftung statt und wie passt das ganze zum stiftungszweck?
zufällig hatten die mitglieder der arbeitsgruppe stadtgestalt siegen vor kurzem einen gedankenaustausch zu diesem wichtigen thema durchgeführt und würden der stadt siegen folgenden ganzheitlichen vorschlag zur diskussion und prüfung unterbreiten: 

im direkten umfeld des weiß-flickschen grundstücks befindliche sich das nahezu leerstehende „signal haus“ in der spandauer straße. dieses könnte ggf. durch verschiedene veränderungen den erforderlichen platz für die philharmonie schaffen. in den obergeschossen die notwendigen büroräume und im erdgeschoss der probenraum, in kombination mit einer öffnung und belebung des angeschlossenen parks. sogar stellplätze sind in der tiefgarage vorhanden.

die daraus resultierenden synergien sind vielschichtig, wie die kulturelle belebung des weiß-flickschen grundstücks und einer evtl. außengastronomie durch das haus der siegerländer wirtschaft. das konzept könnte dadurch abgerundet werden, dass der park die adolf sänger stiftung mit einbezieht und eine weiteres innerstädtisches juwel entstehen könnte.

es gibt kollegen, die erinnern sich an eine vision der stadt siegen, an diesem ort ein theater bzw. konzerthaus zu planen. der damalige entwurf war vom architekten claude paillard.

wie wäre es die idee wieder aufzugreifen, oder wenigstens sie zu prüfen und öffentlich zu diskutieren. die zeit ist reif dafür die öffentlichkeit mit einzubinden.


siegener zeitung 4. dezember 2o13

architekten vermissen "gebauten dialog"

fassadengestaltung des karstadt-anbaus scharf kritisiert I ein dutzend offene fragen I podiumsdiskussion am 7. Januar

„am dienstag wurde etwas aus dem hut gezaubert und gesagt - das wird gebaut. hier ist eine große chance vertan worden, mit der siegener bevölkerung in einen dialog zu treten.“möglichst in zehn monaten soll der karstadtanbau mit bistro und foyer zu den beiden hörsälen fertig sein. acht meter breit, 4o meter lang, die fassade ähnlich gestaltet wie das schloss, obendrauf ein walmdach. vor einer woche tauchte das erste foto dazu auf, der bauausschuss stimmte dem entwurf mit etwas grummeln zu, am 11. dezember entscheidet der rat. gestern mittag bekunden architekten aus siegen und umgebung, was sie davon halten:„wir sind überrascht und verwundert über das verfahren und das ergebnis an sich“, fasste marcus stark, bda vorsitzender zusammen. am abend zuvor hatten die baumeister getagt und ihren ärger artikuliert. 43 unterzeichner haben eine gemeinsame stellungsnahme unterschriebene:„der anscheinend bevorzugte entwurf kann seitens der unterzeichner nicht kritiklos hingenommen werden.“ michael lenhardt, archtektur professor an der uni siegen fasste es gestern weiter: „es ist mehr als aufschrei zu verstehen. Wir sind die paten der bürger draußen.“dietmar winkel kritisierte:„es fehlt ein masterplan, leider wird nur die eine seite des karstadtkomplexes betrachtet.“ lenhardt ging gestern noch einen schritt weiter, seine studenten hätten eine solche arbeit nicht abliefern dürfen. grundsätzlich aber ist jedes weitere manöver an dem platz falsch und befremdlich. alexander kölsch unterstütze den aspekt, „das ist ein sensibles architektonisches geflecht“. kurz, ein zubauen des platzes oder auch den abbruch der sichtachse auf den dicken turm lehnen die architekten ab. lenhardt:“am dienstag wurde etwas aus dem hut gezaubert und gesagt, das wird baut. hier ist eine chance vertan worden, mit der siegener bevölkerung in einen dialog zu treten.“ das dach finen die architekten befremdlich, an den höhen des bauwerks hegen sie zweifel. warum soll die bauweise an der historie orientiert werden? warum kein raum für einen zeitgenössischen ausdruck? warum soll eine öffentliche nutzung hinter mauern versteckt werden? was sagt die uni als baldiger nutzer dazu? zeigt der entwurf das gesicht einer modernen einladenden stadt? funktioniert kulturschaffung ohne dialog? viele weitere fragen haben die architekten formuliert. 

auf all die ungereimtheiten wollen sie selbst antworten suchen. zu diesem zweck planen sie eine podiumsdiskussion mit möglichst breiter öffentlicher teilnahme. termin: dienstag, 7. januar, 18 uhr, uni campus paul bonatz, aula. das ergebnis, sprich den favorisierten fassadenentwurf, habe man erst aus der siegener zeitung erfahren, kritisiert frank schmiedel. verschiedene gruppierungen seien schlicht übergangen worden, meinte lenhardt. „gebauter dialog, so muss das gehen. etwas neues kreieren.“ein fassadenwettbewerb sei das alles eigentlich nicht gewesen, vielmehr seien bestimmte büros beauftragt worden, deren vorliebe und eigenheiten man kenne. ein offener wettbewerb sehe nun anders aus. erwartet worden seien arbeiten mit einer angemessenen reaktion auf die gegenüberliegenden gebäudeteil des unteren schlosses. drei alternativplanungen, der entwurf von w.o.architekten sowie die stellungsnahme eines siegener architektens seien der jury am 25. november vorgestellt worden. ausgewählt wurde die historisch anmutende variante des büros jordi&keller aus berlin. die konkurrenz aus aachen, bochum und frankfurt hjatte das nachsehen, das siegener büro „infraplan“ unterstützte das weiterarbeiten am aachener entwurf. 
verschiedene gruppierungen seien schlicht übergangen worden, meinte lenhardt. „gebauter dialog, so muss das gehen. etwas neues kreieren.“ein fassadenwettbewerb sei das alles eigentlich nicht gewesen, vielmehr seien bestimmte büros beauftragt worden, deren vorliebe und eigenheiten man kenne. ein offener wettbewerb sehe nun anders aus. erwartet worden seien arbeiten mit einer angemessenen reaktion auf die gegenüberliegenden gebäudeteil des unteren schlosses. drei alternativplanungen, der entwurf von w.o.architekten sowie die stellungsnahme eines siegener architektens seien der jury am 25. november vorgestellt worden. ausgewählt wurde die historisch anmutende variante des büros jordi&keller aus berlin. die konkurrenz aus aachen, bochum und frankfurt hjatte das nachsehen, das siegener büro „infraplan“ unterstützte das weiterarbeiten am aachener entwurf.

die protestierenden siegener architekten brachten noch mehr kretik vor. in der stadtverwaltung gebe es einen gestaltungsplaner. selbst der habe von nichts gewusst, merkte stahl an. „das ist alles nicht transparent gelaufen. deshalb auch der aufschrei.“ bei der stadt siegen existiere außerdem ein gestaltungsbeirat. der habe nur gewusst, dass es einen wettbewerb als beauftragung geben sollte. das widerrum interpretierte stadtbaurat michael stojan gestern etwas anders: „der gestaltungsbeirat hat über das vorhaben diskutiert und ausdrücklich das gutachterverfahren bejaht.“ zeit für einen wünschenswerten offenen wettbewerb gebe es leider nicht. es gehe darum, zeitnah eine genehmigung für den anbau zu erhalten. andererseits, das karstadt-projekt sei ja nun einmal ein privates bauvorhaben. da sei es schon ein erfolg, dass wenigstens ein solches verfahren stattgefunden habe. übrigens nicht das erste dieser art. beim neubau des kreisklinikums und beim ärztehaus albertus magnus gab es das bereits in siegen. darauf ist stojan stolz, wie er gegenüber der siegener zeitung betonte. und sonst? „ich kann es nicht fassen, bin etwas gefrustet, dass so eine reaktion kommt.“ das ensemble behutsam ergänzen, ja genau das sei gewollt. keine trendige architektur. und die jury sei prominent besetzt gewesen, sie stehe nicht im verdacht, eine bestimme richtung zu fördern. ungeachtet dessen hat stojan am monrag den siegerentwurf in der spd-fraktion präsentiert. kommentar: „es gab viel zustimmung.“ nächsten Montag ist er bei der cdu zu gast. sollte er gebeten werden, an der podiumsdiskussion der architekten will stojan gerne teilnehmen.


leserbrief vom 3o. november 2o13

teil unserer geschichte

die neue gestaltungssatzung der stadt siegen nimmt für mich mit der geplanten fassadengestaltung des karstadtgebäudes zum innenhof des unteren schlosses nicht nachvollziehbare formen an. der geplante anbau an das karstadtgebäude für die universität siegen soll eine postmoderne fassade mit walmdach erhalten. meiner ansicht nach wertet dieser entwurf das karstadtgebäude aus den 7oer jahren ab und biedert sich mit fragwürdigen architektonischen fassadenelementen der historischen hofsituation aus dem 17. Jahrhundert an. der vorgesehene anbau sollte sich meiner meinung nach dem bestand mit seinen fassadenelementen unterordnen und selstverständlich mit dem historischen umfeld korrespondieren. ich muss noch einmal betonen, dass es sich hierbei um einen anbau an das karstadtgebäudes handelt und nicht um ein freistehendes gebäude, welches eine räumliche trennung eines innerstädtischen platzes herstellen soll. eine platzsituation ist natürlich jetzt schon vorhanden! ein ratsmitglied sprach sogar von kulissenarchitektur – dem kann ich nur beipflichten. dem entwurf müsste zwingend eine ganzheitliches gestaltungskonzept für das karstadtgebäude als masterplan zugrunde gelegt werden und dann der gesamte komplex entsprechend umhüllt werden. aber wer will das bezahlen und wollen die bürger das wirklich ? ob einem diese art der architektursprache jener zeit gefällt oder nicht,aber auch sie ist ein teil unsrer geschichte und der stadtentwicklung. wenn dann sollten wir konsequenterweise auch über den kompletten rückbau des karstadtgebäudes nachdenken.

leserbrief vom 16. juli 2o13 

gestaltungssatzung für die stadt siegen

nach der vorstellung der stadt soll der nächste schritt zu einem attraktiven oberzentrum vollzogen werden. eine sogenannte „erhaltungssatzung“ für das stadtzentrum soll den charme bewahren und einem evtl. denkmalschutz zuvor kommen. eine puppenstube mit schönen, kleinteiligen, verspielten elementen in der regionalen schwarzweiß architektur mit den ortsüblichen markanten materialien wie schiefer, soll die gnadenlose vorgabe werden - eine wunderschöne postkartenidylle. ein antiquierter masterplan für die stadt ist leider kein schwerz, sondern erklärtes politisches ziel. es wäre zu empfehlen, noch einmal über die weitreichenden konsequenzen und umfassenden geltungsbereiche der satzung nachzudenken, bevor das kind in den brunnen fällt. zeitgemäßes bauen ist zurzeit in der stadt extrem eingeschränkt und anscheinend nicht erwünscht. Ein paradebeispiel dafür ist der bebauungsplan am bürbacher giersberg. statt sich zu einer offenen universitätsstadt weiterzuentwickeln, steht der provenzielle kleinstadtcharakter im vordergrund - schade.

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